Andy Ammer and me are extremely pleased to share with you the news, that our radio drama „The Dead of Tierra del Fuego“ is nominated – alongside two other exiting radio plays – for the well established Hörspielpreis der Kriegspreis 2019. We feel honoured and grateful to the Jury. Their statement can be read underneath. Here we are with wonderful actress Birte Schnöink in the studios of the NDR during our production 🙂
„Es gibt Erzählgenres, die im zeitbasierten Medium Hörspiel besonders gut funktionieren. Zu diesen Genres gehört die Reisenarration. Sie entfaltet sich bestenfalls in einem dichten, atmosphärischen Strom aus Bildern, Gedanken und Reden des Personals, aus Querverweisen und Überlegungen der Macherinnen und all dies zusammen ergibt dann die „Handlung“ des Hörspiels, auf die die das Duo Andreas Ammer und Ulrike Haage im Untertitel verweist. Nun handelt dieses Werk zunächst aus der eigenen Klangsprache heraus, mit denen die mindestens doppelte Reise – ins Feuerland der Vergangenheit und in die europäische Kolonialgeschichte – als Kollage erzählt wird. Originaltonaufnahmen vom Stamm der Yamana sprechen mit Fragmenten aus Seemannsliedern, die mit Wortlisten der Ureinwohner Feuerlands im Dialog stehen und als Echokammer der konkreten Geschichte des Jemmy Button wirken, der in einem Tauschhandel zu seinem Namen kam: 1830 zahlten Seeleute des englischen Schiffs „Beagle“ für den Jungen das Entgelt eines Knopfes und nahmen ihn nach England mit. Die „Beagle“ erhielt durch ihren späteren Passagier Charles Darwin ein Nachleben, und auch der Junge gelangte im 20. Jahrhundert in Michael Endes Figur des Jim Knopf zu Weltruhm. Ammer und Haage spielen geschickt mit dem Perspektivwechsel, unter dem die Entdeckungsreisen des 19. Jahrhunderts in jüngster Zeit verhandelt werden: dienten sie tatsächlich dem Erkenntnisgewinn oder waren es schlicht Raubzüge. Und wie stand und steht es mit Selbstüberschätzung und Vergangenheitsbewältigung in der sogenannten Ersten Welt? Verbunden sind die kaleidoskopisch gesetzten, disparaten Teile der Reiseerzählung durch die verführerische Komposition von Ulrike Haage. Haage und Ammer machen sich seit Jahrzehnten für die Hörkunst verdient. Oft setzen sie Trends, hier geben sie der aktuellen Debatte um koloniale Verbrechen einen emotional angereicherten Klangraum.“ (Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden 2019)